„Glasfaser im Vogelsbergkreis“ ist eine Serie, die aus mehreren Beiträgen besteht – nicht im typischen Vulkandaten-Format, sondern mit mehr Text und Erläuterungen.
Inhaltsverzeichnis
- Teil 1: Idee zur Map
- Teil 2: Legende & Zeichenerklärung
- Teil 3: Datenauswertungen (diese Seite)
- Die Map in der Vollansicht: https://cutt.ly/gfvbmap (externer Link)
- Geschlossene Facebook-Gruppe: „Glasfaser im Vogelsbergkreis“ (externer Link)
- Artikel auf Oberhessen-Live.de: „Wo es mit der Glasfaser im Vogelsberg vorangeht – oder eben nicht“ v. 12.01.2022 (externer Link)
Vorbemerkung
Die nachstehenden Zahlen sollen zeigen, wo der Vogelsberg in Sachen Glasfaser steht: Welcher Anbieter will wo aktiv werden, von wie vielen Haushalten sprechen wir? Die Zahlen haben Unschärfen, denn sie basieren auf Rundungen, Annahmen und nicht 100%ig korrekten Zuschneidungen (Kommunen wie Kirtorf oder Homberg/Ohm werden beispielsweise einem Anbieter zugesprochen, obwohl dort, je nach Ortsteil, zwei Anbieter tätig sind). Die tatsächlichen Zahlen werden also fraglos abweichen, mitunter deutlich. So lange aber keine Zahlen seitens der Anbieter vorliegen, hilft das vorliegende Datenmaterial bei der Beantwortung der Frage: Welche infrastrukturelle Aufgabe erwartet den Vogelsbergkreis bzw. wie umfangreich ist der Ausbau in einzelnen Kommunen? Visualisiert werden die Orte nebst Kommentaren auf der Google-Map https://cutt.ly/gfvbmap.
Das große Ganze
Im Vogelsberg gibt es 19 Kommunen mit 105.506 Einwohnern (Quelle) und 45.978 Haushalten (Quelle). Drei Anbieter bauen Glasfaser bis ins Haus (so genanntes „FTTH“): TNG (Kiel), goetel (Göttingen), Stadtwerke Lauterbach. Die Telekom hat ein Engagement in Brauerschwend (Schwalmtal) angekündigt, bleibt in dieser Betrachtung aber außen vor aufgrund der kleinen Größe.
Von 19 Kommunen haben 15 mit einem der drei Anbieter die Vorregistrierungsquote erreicht bzw. eine Ausbau-Zusage. 2 Kommunen sind noch nicht vergeben: Alsfeld und Wartenberg. In beiden Fällen möchte die TNG tätig werden, hat aber die Quoten nicht erreicht. Würde die TNG Alsfeld gewinnen, wäre sie mit Abstand größter Anbieter. Ohne Alsfeld ist der Vorsprung deutlich kleiner.
In zwei weiteren Kommunen, nämlich Antrifttal und Freiensteinau, ist die Lage unklar. Dort haben beide Anbieter einen Ausbau angekündigt. Die Tendenz geht zur TNG, in der Auswertung werden sie aber „neutrales“ Gebiet behandelt.
Akquirierte Kommunen
- Die TNG hat 9 Kommunen akquiriert (47%)
- Die goetel hat 5 Kommunen akquiriert (26%)
- Die Stadtwerke Lauterbach haben mit Lauterbach eine Kommune (5%)
- Unklar sind zwei Kommunen (11%)
- Die Quote nicht erreicht haben ebenfalls zwei Kommunen (11%)

Haushalte in den akquirierten Kommunen
- Im TNG-Gebiet gibt es 16.068 Haushalte (35%)
- Im goetel-Gebiet gibt es 12.849 Haushalte (28%)
- Im Gebiet der Stadtwerke Lauterbach gibt es 5.919 Haushalte (13%)
- Im Antrifttal und Freiensteinau (unklar) gibt es 2.082 Haushalte (5%)
- In Alsfeld und Wartenberg (Quote nicht erreicht) gibt es 9.060 Haushalte (20%)
Die Anzahl der Haushalte setzt die gewonnen Kommunen in ein Verhältnis: Zwar hat die TNG neun Kommunen gewonnen und die goetel nur 5, bei der Anzahl der Haushalte relativiert sich der Share aber. Das liegt vor allem daran, dass goetel das einwohnerstarke Mücke gewonnen hat.
Zieht man die Stadtwerke Lauterbach mit ein, wir das noch deutlicher: Die Stadtwerke bauen mit Lauterbach „nur“ eine Kommune aus, erreichen so aber 13% aller Haushalte im Vogelsbergkreis.

Angenommene Vorregistrierungsquote
Jetzt wird’s etwas holzschnittartig, zugegeben. denn eigentlich müsste man jeden Ort im Vogelsbergkreis mit seiner eigenen Quote in die Auswertung einfließen lassen – bei 189 zugrundeliegenden Orten und fehlenden Daten nicht möglich.
Nimmt man für jeden Ort eine Ausbauquote von 60% an, so müssten im ganzen Vogelsberg 27.587 Haushalte ausgebaut werden.
Ohne Alsfeld und Wartenberg (Quote noch nicht erreicht) sowie ohne Antrifttal und Freiensteinau (Anbieter unklar) ergibt sich nach Anbietern folgendes Bild:
- Die TNG müsste status quo 9.641 Haushalte ausbauen
- Die goetel müsste status quo 7.709 Haushalte ausbauen
- Die Stadtwerke Lauterbach müssten status quo 3.551 Haushalte ausbauen

Die Zahlen verdeutlichen, welch große Aufgabe hier zu stemmen ist – und dass ein solcher Ausbau nicht in naher Zukunft fertig sein dürfte. Zumal das erste Jahr recht schleppend verlief. Hoffnungsschimmer: In einigen Orten wurde bereits FTTH geschaltet: Die TNG hat in Grebenau (Kernstadt) erste Anschlüsse liegen, die Stadtwerke Lauterbach haben den Stadtteil Reuters am Netz und goetel hat erste Anschlüsse in der Gemeinde Grebenhain geschaltet.
In allen anderen Orten wartet vor allem auf Zeitpläne, wie es mit dem Glasfaser-Ausbau weitergeht. Und auf eine Kommunikation der Anbieter an ihre neuen Kunden.